Elf Monate

Knapp elf Monate sind vergangen seit meinem letzten Eintrag. Vieles ist seitdem geschehen. In der großen Welt draußen, vor allem, und auch in unserer kleinen hier in der Zentralafrikanischen Republik.

Nach meiner Rückkehr nach Mobaye im vergangenen Dezember zog sich die Nichtregierungsorganisation, bei der wir bis dahin das Internet nutzen konnten, aus unserer Kleinstadt zurück. Seitdem war eine digitale Verbindung nur über den lokalen Mobilfunkanbieter möglich, aber die ist so schwach, darüber konnte ich nichts mehr auf diesem Blog veröffentlichen. Lediglich persönliche Nachrichten über WhatsApp und messenger sind bis heute möglich.

Im vergangenen Monat war ich auf Besuch in Deutschland. Während dieser Zeit ist leider mein Vater verstorben, so dass ich auch dort nicht die rechte Zeit und Ruhe fand, Einträge auf dieser Seite zu posten.

Nun bin ich wieder zurück in Bangui. Eigentlich wollte ich schon längst wieder in Mobaye sein, aber unser Auto steht kaputt in der Garage, und einen Platz in einem der kleinen Flieger der Vereinten Nationen kann ich frühestens im Mittwoch bekommen.

All das ist symptomatisch für eine Zentralafrikanische Republik, die in ihren hochkomplexen Problemen weiter versinkt. Eine wirkliche Perspektive, die Hoffnung auf ein besseres “morgen” macht, vermag ich nicht zu erkennen. Bildhaft für das ganze Land ist der Zustand seiner Hauptverkehrsstraßen, z.B. die einzige Route, die die Hauptstadt mit den östlichen Provinzen verbindet. Diese müssen auch wir nutzen, wenn wir über Land nach Alindao oder Mobaye reisen wollen:

Foto aufgenommen von einem unserer Mitarbeiter, vor wenigen Wochen zwischen Alindao und Mobaye

Links die ursprüngliche Straße; sie hat sich nach mehreren Regenzeiten und der Durchfahrt unzähliger LKWs der Blauhelmsoldaten mehrere Meter tief in die Erde hineingefressen. Rechts die eigenmächtig geschaffene “Umgehungsstraße”. Aber auch hier ist schon ein LKW im Schlamm versunken. Es heißt, jedes Jahr erhält die Regierung Gelder der Europäischen Union zum Unterhalt der Straßen. Doch das Geld „versinkt im Schlamm“. So wie wir.

Fortsetzung folgt


Hinterlasse einen Kommentar